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Renovierung und Wiedereröffnung

  • Autorenbild: Ruben Lehmann
    Ruben Lehmann
  • 24. Jan.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 6. Mai

Verfasst von den Fränkischen Nachrichten am 15.01.2025



Fairer Handel in frischem Ambiente

Weltladen: Kunsthandwerk, Schmuck, Lebensmittel und Textiles werden in der Kreisstadt schon seit 1991 verkauft


Farbig war es im Weltladen schon immer: Schals, Tücher und Filzblumen leuchten in Gelb, Grün, Blau oder Rot. Seit Montag, dem Eröffnungstag nach der Renovierung, präsentieren sich auch zwei Wände in leuchtendem Orange.


„Der Raum ist heller und freundlicher“


Tauberbischofsheim – „Der Raum ist heller durch die neuen Lampen und die frisch gestrichenen Wände“, freut sich Birgit Zagatta. Sie ist eine von knapp 30 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, die das schmucke Geschäft in der Manggasse erfolgreich am Laufen halten. Der Kopf der gemeinnützigen Initiative in der Kreisstadt ist Monika Bauer.


Kunsthandwerk, Lederwaren, Schmuck, fair gehandelte Lebensmittel und Süßigkeiten können im Weltladen erworben werden.

„Fair bedeutet, dass die Erzeuger der Produkte bessere Einkünfte erzielen“,

erläutert Monika Bauer.


Das kommt Kakao- und Kaffeebauern ebenso zugute wie Handwerkern, die Körbe, Schals, Tassen, Teller oder Holzartikel herstellen. Auch die Bananenaktion hat sich mehr als gut etabliert – zweimal pro Woche kommen die gelben Früchte frisch aus Ecuador.


„Wir legen Wert auf hochwertige Produkte“


Das Sortiment wird sorgsam ausgewählt, denn es soll hochwertig sein. Darauf legt das Team großen Wert. Die Frauen freuen sich über die Entwicklung in den vergangenen Jahren. Hatten Weltläden früher das Image von „Jute statt Plastik“, zählt heute das Einkaufserlebnis und das Entdecken von Dingen, die es nirgendwo anders gibt. Beim Stöbern kann auch eine Tasse frisch gebrühter fair gehandelter Kaffee in unterschiedlichen Variationen getrunken werden.


Unterstützung von Bildungsprojekten


Der Einkauf wird über den Weltladen-Dachverband organisiert, dem rund 460 der etwa 900 Weltläden in Deutschland angeschlossen sind. Er fungiert als Netzwerk und garantiert eine transparente, rückverfolgbare Lieferkette. Drei große und etliche kleinere Fair-Handels-Unternehmen bieten dort Waren aus dem globalen Süden an.


„Wir kaufen gerne bei kleineren, zertifizierten Anbietern ein, um sie zu unterstützen. Voraussetzung ist immer, dass sie auf Kinderarbeit verzichten“, informiert Birgit Zagatta. Der Hauptkontinent, von dem die Waren bezogen werden, ist Afrika, aber auch Länder wie Indien und Nepal sind gut vertreten.


Neben dem Verkauf unterstützt der Weltladen Tauberbischofsheim Projekte.

„Es geht immer um Bildung und meistens um Frauen und Kinder“,

berichtet Monika Bauer.


Spenden werden sowohl aus Verkaufserlösen als auch durch Aktionen wie das Weihnachtssingen im Rathaus gesammelt.


Ein Dollar Brille – Sehhilfe für alle


Ein Beispiel ist das Projekt „Ein Dollar Brille“, das eine flächendeckende augenoptische Grundversorgung zum Ziel hat. Vor Ort werden Optiker und Brillenproduzenten ausgebildet. Die Materialkosten betragen rund einen US-Dollar, der Verkaufspreis liegt bei zwei bis drei ortsüblichen Tageslöhnen.


Ein weiteres Projekt, an dem sich der Weltladen beteiligt, ist die „Handy-Aktion Baden-Württemberg“. Dabei werden alte Mobiltelefone gesammelt, um wertvolle Rohstoffe zu recyceln. Mit den Erlösen werden nachhaltige Bildungs- und Gesundheitsprojekte in Afrika unterstützt.


Ehrenamtliches Engagement und fester Kundenstamm


Die 30 Ehrenamtlichen im Weltladen Tauberbischofsheim arbeiten in festen Teams. Alle 14 Tage übernimmt jede Mitarbeiterin eine halbtägige Schicht. Falls jemand verhindert ist, wird sie von einer Teamkollegin vertreten.


Was alle schätzen, sind die freundlichen Kundinnen und Kunden, die seit Jahren einen festen Stamm bilden. Sie ermöglichen ein gut funktionierendes Fair-Handelsmodell mit erstaunlich breitem Angebot – und einem Konsum ohne schlechtes Gewissen.




 
 
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